Veranstaltung: | LDK MV - Greifswald "Darum GRÜN" |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Darum GRÜN |
Antragsteller*in: | Henning Wüstemann |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 18.08.2017, 21:04 |
G5: Für eine nachhaltige FAG-Reform
Antragstext
Viele Kommunen im Land müssen seit Jahren ein Haushaltskonsolidierungsplan
erstellen um dem Land gegenüber darzustellen wie die aufgebauten Schulden
abgebaut werden können. Das Ergebnis ist, dass von der Substanz gespart wird,
notwendige Investitionen vernachlässigt werden, freiwillige Aufgaben gekürzt
oder ganz gestrichen werden.
Das kommunale Selbstverwaltungsrecht und die lokale Demokratie werden auf diese
Art und Weise mit Füßen getreten, da alle wesentlichen finanzwirksamen
Entscheidungen vom Land genehmigt werden müssen und Mitglieder in Gemeinde- und
Kreisvertretungen nur bleibt dem Paradigma des Sachzwanges zu folgen, anstatt
die Weichen für die Zukunft ihrer Gemeinden zu stellen.
lt. Entwurf des FAG sollen die Bundesmittel zur Entlastung der Kommunen doch
nicht ungekürzt bei den Städten und Gemeinden ankommen. Es kann nicht sein, das
der Bund die prekäre finanzielle Situation der Kommunen anerkennt, Geld zur
Verfügung stellt, dieses aber nicht bei den Kommunen ankommt sondern das Geld an
den klebrigen Fingern des Landes hängen bleibt und dort weiter Rücklagen
aufgestockt werden, während der Investitionsstau bei Schulen, Kitas, Rad- und
Autowegen immer weiter zunimmt.
Das Kooperationsverbot, das für diesen Umstand mit verantwortlich ist, hat sich
überlebt. Wenn Aufgaben per Bundesgesetz an die Kommunen übertragen werden, wie
in den letzten Jahren häufig im Sozialbereich geschehen, müssen die Gelder dafür
auch direkt vom Bund an die Kommunen fließen. Es braucht also ein strenges
Konnexitätsprinzip.
Das Land scheint das aber alles nicht zu interessieren. Es oktroyiert den
Kommunen die Einführung der Doppik auf, blickt aber weiter mit stur
kameralistischem Blick auf die Kommunalfinanzen. Es geht allein um
Finanzdefizite oder Überschüsse, was mit dem Geld geschieht, ob es sinnvoll und
notwendig ist eingesetzt wird, alles Informationen die die Doppik uns liefert,
interessiert das Land nicht.
Der Eindruck entsteht, dass die Landesregierung die Kommunen nicht als Teil des
Landes sondern in finanzieller Hinsicht als Konkurrenten betrachtet und alles
tut um die Mittelzuweisungen gering zu halten und bloß kein zusätzliches Geld an
die Kommunen zu geben. Mit Sonderhilfen werden die Löcher gekittet statt die
strukturellen Ursachen anzugehen.
Unterstützer*innen
- Johann-Georg Jaeger
- Susann Schulz
- Felix Drath
- Barbara Drath
- (LAG Wirtschaft und Finanzen)
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